Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Pfrimmen. Cap. CCXCI.

 

Abbildung Pfrimmen
Pfrimmen ( CCCCXXXV )
Abbildung: Seite 753

Deutsch: Ginster??
English: Broom, Spanish??
Francais: genêt d'Espagne
Latein: Spartium junceum

Namen.

D
As wir hie Primmen nennen / ist bey den Griechen Sparton / oder Spartion / von den Römern Spartum genent worden. Die allten haben sölch gewechß seer gebraucht die Weinreben darmit zu binden.

Gestalt.

   Pfrimm ist ein staud mit langen zähen unnd starcken ruten / welche gar khein blatt haben / dann die schmalen zünglin die sie bringt / seind nit werdt bletter genent zu werden. Die blumen seind geel / nit seer ungleich den blumen der geelen Veiel. Nach abfallung derselbigen bringt es schäflin / und darinn breyten samen wie Wicken gestalt. Die wurtzel ist lang und schmal.

Statt seiner wachsung.

   Pfrimm wechßt gern an dürren orten / und ist fast gestalt wie ein Bintz.

Zeit.

   Die Pfrimm blüet im Brachmonat / und bringt nachmals jren samen.

Die natur und complexion.

   Die Pfrimm ist warm unnd trucken / das man auß jrer würckung unnd geschmack / mag klärlich abnemen.

Krafft und würckung.

   Der samen und blumen der Pfrimmen auff ein quintlin schwer in Meth jngenommen / purgieren übersich durch das brechen / wie die Nießwurtz / doch on gevärlichkeyt. Der same allein purgiert undersich durch den stulgang. Der safft auß den ruten der Pfrimmen jngenommen / purgiert auch. Man muß aber die rütlin in wasser beytzen / darnach stossen unnd außtrucken. Von sölchem safft soll man nüchtern drey lot trincken. Diser safft mag auch nützlich inn die clystier gebraucht werden / deren so das hüfftwee haben.

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